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Caridina multidentata · Amanogarnele

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Eine unserer absoluten Lieblinge ist die Amanogarnele Caridina multidentata (früher Caridina japonica), benannt nach dem Aquascaper und Naturfotograf Takashi Amano, welche ursprünglich aus Asien, genauer gesagt aus Japan kommt und dort unter anderem kleinere, gut durchströmte Flüsse bewohnt.

In Sachen Färbung kann sie vorallem mit den anderen zum Teil sehr bunten Zwerggarnelen nicht mithalten, dennoch nden wir sie mit ihrem beige-grauen leicht transparenten Aussehen und den rotbraunen Punkten sehr attraktiv und zudem ist ihr Verhalten auch mehr als interessant

Aufgrund der zu erwartenden Größe von etwa 4 bis 6 cm, wobei die Männchen etwas kleiner und schlanker bleiben und der sehr aktiven Lebensweise empfehlen wir sie für Aquarien mit einer Grundäche von wenigstens 80×35 cm bei zirka 120 Liter, wobei auch größer mehr als gut ankommt. Unseren Beobachtungen nach dürfen es dabei locker 10-15 Garnelen sein, die dann eben in einem größerem Becken auch viel schöner zu Geltung kommen – gerade dann, wenn sie im Freiwasser so richtig wild am rumitzen sind.

Was die Wasserwerte betrifft, so stellt die Amanogarnele (auch Yamatonuma Garnele oder japanische Süßwassergarnele genannt) keine großen Ansprüche. Gute Erfahrungen haben wir mit einer Gesamthärte (GH) zwischen 3 und 16°dH, einer Karbonathärte (KH) zwischen 2 und 10°dH, einem pH Wert von 6,0 bis 7,5 sowie im Temperaturbereich von 18-25°C gemacht. Doch auch wenn sie durchaus bis zu 28°C in Sachen Temperatur vertragen können, empfehlen wir solch hohe Temperaturen eher weniger, zumindest nicht dauerhaft, da das den Stoffwechsel stark anregt, häugere Häutungen auftreten können und zudem weniger Saurestoff im Wasser gelöst ist je höher die Temperatur steigt. Weiterhin achten wir auch darauf, dass die Strömung nicht zu gering ausfällt und führen regelmäßig größere Wasserwechsel durch, was ihnen anscheinend richtig gut bekommt.

Die Ernährung der Amanogarnelen gestaltet sich als sehr einfach, denn sie ernähren sich unter anderem von frischem Algenaufwuchs, was auch der Grund ist, dass man sie oft in schön eingerichteten Pflanzenaquarien vorndet, sowie von Kleinstlebewesen, abgestorbenen Pflanzenteilen und Futterresten und sie kümmern sich auch mal um unbemerkt verendete Aquarienbewohner.

Allerdings kann es gerade bei einem Mangel von panzlichen Nahrungsbestandteilen oder tierischen Proteinen durchaus passieren, dass sie sich mal stellenweise an weichen Pflanzen vergreifen oder sich mal die ein oder andere Zwerggarnele oder Schnecke schnappen – vorallem im Vergleich zu vielen anderen Garnelen sollte der deutlich höhere Proteinbedarf nicht unterschätzt werden. Aus diesem Grund bekommen unsere mehrmals die Woche zusätzliches Futter in Form von speziellem Garnelenfutter, getrockneten Bachohkrebsen und Frostfutter wie rote Mückenlarven. Für einen gesunden Panzeraufbau und um Häutungsprobleme vorzubeugen, verabreichen wir zudem noch auf Kalzium und Montmorillonit basierende Garnelenmineralien.

Eine Vergesellschaftung mit friedlichen Bärblingen, Salmlern, Schmerlen und Welsen etc. war bei uns bisher absolut kein Problem, wobei wir dabei natürlich auch auf deren Ansprüche an Aquariengröße, Gruppenstärken, Einrichtung, Wasserwerte und Temperatur achten. Schließlich soll ja alles möglichst gut funktionieren und ein harmonisches Bild abgeben.

Die Vermehrung von Amanogarnelen als primitiver Fortpanzungstyp ist nicht so einfach wie bei anderen Zwerggarnelen des spezialisierten Fortpanzungstyps. Nach etwa 4 Wochen Tragzeit schlüpfen aus den gut 800-1000 Eiern keine fertig entwickelten Garnelen, sondern Larven, welche wie umgedrehte Kommatas aussehen – siehe Foto unten in der Slideshow. Diese zuckenden, eher unkontrolliert bewegenden 1,5-2,0 mm winzigen Larven werden in der Natur durch die Strömung vom Süßwasser ins Meer gespült und durchleben in den nächsten 4 bis 5 Wochen mehrere Stadien bevor sie wieder ins Süßwasser zurückkehren. Ohne mit Salz (Meersalz) aufbereitetem Wasser überleben die Larven nur wenige Tage und selbst wenn man ein extra Becken zur Aufzucht aufstellt, ist es immer noch eine schwierige Angelegenheit, da rundum einfach alles passen muß. Sobald wir bei Gelegenheit mal wieder einen Aufzuchtversuch starten, werden wir hier noch im Detail berichten und weiteres Bildmaterial hinzufügen.

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Im übrigen…

In einigen Aquaristikgruppen ist oft zu lesen, wenn es um die Aufzucht von Amanogarnelen geht, dass man das tragende Weibchen in Salzwasser setzen soll, damit dort die Larven schlüpfen können oder Amanogarnelen generell in Süß- und Salzwasser leben können. Bitte nicht nachmachen, denn das überleben die Amanogarnelen nicht! Nur die Larven brauchen zur Entwicklung Brack- bzw. Salzwasser und kehren, wie eben schon geschrieben, nach einer gewissen Zeit wieder ins Süßwasser zurück.

Weiterhin gibt es einige, welche fest und steif behaupten, sie hätten Amanogarnelen in Süßwasser nachziehen können. Fragten wir genauer nach und haben uns Fotos von den erwachsenen Garnelen sowie vom Nachwuchs zeigen lassen, dann stellte sich jedesmal heraus, dass sich unter den Amanogarnelen eine andere Garnelenart bendet oder der- bzw. diejenige grundsätzlich keine Amanos hat. Unseren Beobachtungen nach liegt das unter anderem daran, dass die Amanogarnelen im jungen Alter leicht mit anderen Arten verwechselt werden können, wie zum Beispiel den sogenannten Algengarnelen Neocaridina davidi, welche oft auch als Mini-Japonica oder Mini-Amanos angeboten werden.

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Algengarnele · Neocaridina davidi

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