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HOBBY Artemia Aufzuchtschale

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Artemianauplien sind besonders für Fischbrut und allgemein kleinen Fischarten ein hochwertiges und begehrtes Lebendfutter. Möglichkeiten, um die im Handel erhältlichen Artemiaeier zum schlüpfen zu bringen, gibt es sehr viele. Wir bei uns verwenden hierfür schon recht lange und erfolgreich die HOBBY Artemia Aufzuchtschale aus dem Hause Dohse Aquaristik, welche umgangssprachlich oft auch als „Ufo“ bezeichnet wird.

In dem nachfolgenden Beitrag möchten wir Dir ein wenig über Artemia erzählen und Dir unsere (Auf-) Zuchtmethode im Detail vorstellen sowie ein paar Tipps passend dazu weitergeben.

Den Begriff Artemia haben wohl viele schon mal gehört, aber wesentlich bekannter ist der Name Urzeitkrebs, was allerdings etwas verwirrend sein kann, denn neben den Artemia werden unter anderem auch Triops und Feenkrebse als Urzeitkrebse bezeichnet, welche jedoch völlig andere Bedürfnisse und Merkmale aufweisen. Daher verwenden wir für Artemia salina bzw. für Artemia franciscana lieber die Kurzform Artemia oder Salinen- bzw. Salzwasserkrebschen. Im Englischen sind sie als brine shrimp bekannt.

Artemia sind etwas ganz faszinierendes, die es schon seit vielen Millionen Jahren auf unserer Erde gibt und sie haben eine ganz besondere Vermehrungsweise entwickelt. Beheimatet sind sie unter anderem in den großen Salzseen in Utah, wo sie in wirklich großen Massen leben. Dort wachsen die kleinen Krebschen zu erwachsenen Exemplaren heran, verpaaren sich, tragen Eier aus woraus neue Nauplien schlüpfen und legen ebenso Eier ab. Zur Trockenzeit verenden alle Krebschen und sobald diese beendet ist, schlüpfen aus den abgelegten Eiern wieder neue Nauplien und der Kreislauf beginnt von vorne.

Wie schon erwähnt, sind Artemia ein sehr hochwertiges Fischfutter in Salz- wie auch in Süßwasseraquarien. Sie sind sehr gehaltvoll, wirken farbverstärkend und können ganz leicht gezüchtet werden. Für Fischbrut sowie für kleine Fischarten sind die frisch geschlüpften Artemia, die sogenannten Artemianauplien, von großem Interesse und dazu gehen wir wie folgt vor…

Die HOBBY Artemia Aufzuchtschale wird vor Verwendung erstmal gründlich mit klarem Wasser gespült. Anschließend den weißen Ring einsetzen und bis zur inneren Markierung etwa 20-25°C temperiertes Leitungwasser einfüllen, was zirka einem halben Liter entspricht. Wer Salz und Eier getrennt nutzt, kann das Wasser auch gleich mit dem Salz versetzen und danach die Eier in den äußeren Ring hinzugeben. Beim Salz kann man normales jodfreies Speisesalz, Meersalz oder spezielles Artemiasalz verwenden. Wir nehmen hierzu aber ganz gerne eine bereits fertige Mischung, denn dort ist alles drin, was benötigt wird – also das Salz, die Salinenkrebseier und zudem noch Mikroalgen, die Erstnahrung der Nauplien. Daher füllen wir erst das Wasser ein und geben danach vorsichtig die Mischung in den äußeren Ring.

Zur Dosierung benötigen wir drei gestrichene Messlöffel auf 500 ml Wasser – somit reicht eine Dose für etwa 14 neue Ansätze. Jetzt nur noch den schwarzen Deckel vorsichtig aufsetzen, und den Sieb in der Mitte des Behälters einsetzen. Bei normaler Raumtemperatur schlüpfen die Nauplien nach etwa 36 bis 48 Stunden. Unter 18°C kann es länger dauern oder sogar auch gar nichts werden, weshalb wir bei uns darauf achten, dass wir die Schale bei etwa 20-25°C stehen haben und es sollte ein möglichst heller Standort sein ohne direkter Sonneneinstrahlung, da sich das Wasser sonst in dem doch recht kleinem schwarzen Gefäß zu sehr aufheizen könnte.

Sind die Nauplien geschlüpft, kämpfen sie sich vom Licht angezogen durch das innere Labyrinth und sammeln sich so in und über dem Sieb in der Mitte des Behälters. Zur Entnahme der Nauplien ziehen wir den Sieb hoch, lassen das Salzwasser gut abtropfen und spülen dann den Sieb im Aquarium aus. In der Regel kann man jetzt gut beobachten wie die Fische diese orange-roten hüpfenden Punkte gierig sammeln.

Der Vorteil der ganzen Sache ist, dass bei der Entnahme keine leeren Hülsen sowie keine Eier entnommen werden, vorausgesetzt natürlich, dass man die Aufzuchtschale nicht anrempelt oder kippt. Ansonsten läuft das völlig techniklos, somit kein Stromverbrauch und keine nervigen Pumpen- und Blubbergeräusche. Den Deckel der Aufzuchtschale stellen wir im übrigen immer so ein, dass die Markierung auf „Open“ steht, denn durch diese kleine Nase am Behälterrand kommt doch etwas Luft dazu, wodurch sich eine ganz sachte Oberächenbewegung ergibt und kurz vor der Entnahme stellen wir ihn auf „Closed“ um, damit seitlich kein Licht mehr einfallen kann und sich die Nauplien dadurch besser in der Mitte sammeln.

Wie lange sich nun so ein Ansatz hält, hängt von verschiedenen Faktoren ab, weshalb man keine pauschale Antwort geben kann. Am besten einfach mal ausprobieren und schauen, wie es bei einem läuft. Je nach Bedarf rentiert es sich, wenn zeitversetzt zwei, drei oder mehr Aufzuchtschalen gestartet werden, damit laufend Lebendfutter vorhanden ist. Ab dem dritten oder vierten Tag füttern wir die Nauplien mit 1-2 Tropfen HOBBY Liquizell oder JBL ArtemioFluid, einer speziellen Mischung aus Phytoplankton (Algen).

Zur weiteren Aufzucht, wenn größere Artemia benötigt werden oder um sie ganz normal zu pegen, denn schließlich sind es auch sehr interessante Lebewesen, verwenden wir eine 5-20 Liter fassende sogenannte Faunabox oder ein einfaches Glasaquarium. Dort kann durchaus auch etwas Sand aus der Meerwasserabteilung sowie Lavasteine oder Riffkeramik hinzugefügt werden, was aber nicht unbedingt sein muß. Bitte aber keine weiteren Tierchen einsetzen, denn die würden mit der Salzkonzentration der Artemia auf Dauer nicht klar kommen (Meerwasser i.d.R. 33-35g Salz pro Liter, Artemia 35-40g/l), zumindest haben wir bisher nichts passendes gefunden, was zudem die Artemia auch nicht auffuttern würde.

Eine Technik ist weiterhin normal nicht notwendig, wobei eine kleine Durchlüfterpumpe mit oder ohne Ausströmerstein auf minimaler Leistung sowie je nach Raumtemperatur ein kleiner Heizstab auch nicht schadet. Das Aquarium kann dabei auf der Fensterbank stehen oder an einem hellen Ort – die Temperatur aber bitte immer im Auge behalten. Für das Wasser verwenden wir nach Anleitung Artemiasalz ohne Eier oder Meersalz und es ist von Vorteil, wenn sich schon etwas Algenaufwuchs und Biolm gebildet hat, bevor die Nauplien umgesetzt werden. Zusätzlich können sie je nach Bedarf mit dem Flüssigfutter weitergefüttert werden.

Was Wasserwechsel betrifft, so gibt es hier verschiedenste Erfahrungen. In der Aufzuchtschale füllen wir verdunstetes Wasser lediglich mit aquariengeeignetem destilliertem Wasser auf – alternativ ginge auch Osmosewasser. In den Artemiaaquarien wechseln wir einfach nach Gefühl etwa 10-15% so alle 2-3 Wochen gegen frisch aufgesalzenes Wasser.

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