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Panzerwelse und ihre Barteln

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Panzerwelse ernähren sich in der Natur vorwiegend von im Bodengrund lebenden Tierchen wie kleine Würmer und ähnlichem. Um diese aufzuspüren sind sie auf ein besonderes Tastorgan angewiesen › ihre Barteln.

Bilden sich an den Barteln der Panzerwelse üble Entzündungen, Verpilzungen oder verlieren sie sogar ihre Barteln, so wird schnell dem Bodengrund die Schuld gegeben – man müsse zwingend sehr feinen, weichen und kantengerundeten Sand verwenden, heißt es dann oft. Ob das aber auch so stimmt bzw. wirklich so sein muß und auf was man achten sollte, darüber soll es im nachfolgenden Bericht gehen.

Passend zu diesem Thema gibt es von AquaNetTV das Video Corydoras auf scharfem Kies im natürlichen Biotop, welches unter anderem den Langschnäuzer Corydoras amapaensis sowie die kurzschnäuzigen Arten Corydoras aeneus und Corydoras oiapoquensis in ihrer Heimat zeigt. Wir nden dieses Video sehr interessant und aufschlußreich und möchten es daher unbedingt weiterempfehlen…

Entgegen landläufiger Meinung leben Panzerwelse in freier Natur häufig in Gewässern mit kiesigem Grund und nicht nur auf Sand. In FranzösischGuayana findet man sie sogar auf recht scharfkantigem Kies. |– AquaNetTV

Panzerwelse kommen also in ihrer natürlichen Umgebung nicht nur auf Sand vor, sondern leben auch auf steinigem, teils sogar sehr scharfkantigem Bodengrund und das wie man sieht sehr gut. Woran liegt es nun, dass immer wieder Entzündungen und Verpilzungen an den Barteln vorkommen?

Unserer Beobachtung nach, hat das weniger mit der Art des Bodengrunds zu tun, sondern eher mit der Keimdichte am bzw. im Bodengrund und die kann in unserem geschlossenem System (Aquarium) doch recht hoch ausfallen, da hier im Gegensatz zur Natur ein verhältnismäßig geringer Wasseraustausch und „Abtransport“ gegeben ist. Die Welse gründeln fast unentwegt im Boden und kommen dadurch ständig mit den Bakterien und allgemein mit verschiedenen Keimen in Kontakt, denen es besonders dann ein leichtes ist, wenn mal kleinere Verletzungen vorliegen. Wir alle kennen das doch – schneidet man sich mit dem Finger an einem Blatt Papier, so passiert in der Regel recht wenig, vorallem wenn die Wunde anschließend gut gespült und verpastert wird. Wühlt man aber mit der offenen Wunde eißig im Dreck, so gibt es mit aller Sicherheit eine tolle Infektion und so ist es auch bei den Welsen.

Die Barteln brauchen ein gewisses Feingefühl, damit die Welse ihre Nahrung aufspüren können, müssen aber auch entsprechend viel aushalten. Daher gehört schon ein wenig mehr dazu, bis es zu ernsthaften Verletzungen kommt und aus diesem Grund stimmen wir der Aussage, dass Panzerwelse zwingend Sand bräuchten, nicht gänzlich überein. Wir weisen da der Aquarienpege viel mehr Bedeutung zu, also regelmäßig große Wasserwechsel (http://aquabits.de/wasserwechsel/), gute aber nicht zu sterile Beckenhygiene, möglichst ungestörtes biologisches Gleichgewicht, nicht übermäßig viel füttern und so weiter.

Wir pegen schon seit vielen Jahren die verschiedensten Panzerwelse auf unterschiedlichsten Bodengrundsorten und Körnungen und in all den Jahren gab es keinen einzigen Fall von entzündeten, verpilzten oder schmelzenden Barteln und wir konnten auch absolut keine Verhaltensunterschiede feststellen. Selbst da wo kleine bis große Lavasteine mit im Aquarium sind, schrubbern sie drüber und Corydoras auf schar as auf schar as auf scharfem Kies im natürlichen Biot em Kies im natürlichen Biot em Kies im natürlichen Biotop hatten noch nie diesbezüglich verletzte oder abgetrennte Barteln oder Maulfäule. Selbst unsere Nachwuchstiere kommen inzwischen ab einer Größe von etwa 1 bis 1,5 cm in ein Becken mit Sand-KiesGemisch, da wir das Gefühl haben, dass sich die Barteln viel kräftiger entwickeln als wenn wir sie ewig in einem Clean-Becken halten oder nur auf ultra-feinem Sand und wie man nachfolgend gut sehen kann, stöbern sie auf der Suche nach Futter richtig wild am und im Bodengrund und die Barteln sind einwandfrei…

Übernahmen wir jedoch Panzerwelse, welche keine Barteln mehr besaßen, stellten wir meist fest, dass die Aquarienpege oft sehr vernachlässigt wurde, hohe Schadstoffansammlungen nachgewiesen werden konnten und meistens auch übermäßig viel mit eher minderwertigen Sorten gefüttert wurde. In solchen Aquarien haben es Panzerwelse, aber auch der restliche Besatz und ebenso die nützlichen Bakterien und Kleinstlebewesen sehr schwer.

Sand oder wenigstens sehr feiner, kantengerundeter Kies ist aber dennoch immer eine gute Wahl bei Panzerwelsen, da solcher die Pege doch deutlich erleichtern, denn dort versinken weniger Futterreste, wodurch sich sonst nur viele Keime oder Gammelherde bilden könnten. Doch muß auch hier alles andere passen inklusive der Aquarienpege, sonst kann es trotz alledem zu Problemen an den Barteln kommen.

Sand- und Kieskörnungen nach DIN 4022

  • Fein- bis Grobschluff 0,002 – 0,06 mm
  • Feinsand (fS) 0,06 – 0,2 mm
  • Mittelsand (mS) 0,2 – 0,6 mm
  • Grobsand (gS) 0,6 – 2,0 mm
  • Feinkies (fG) 2,0 – 6,3 mm
  • Mittelkies (mG) 6,3 – 20,0 mm
  • Grobkies (gG) 20,0 – 63,0 mm

Etwas vorsichtig sind wir allerdings mit gefärbten bzw. kunststoffummanteltem Bodengrund. Bei solchen Sorten ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Beschichtung mit der Zeit unter anderem durch Eigenabrieb löst. Diese feinen Partikel können von diversen Bodenbewohnern beim gründeln aufgenommen werden, wodurch es zu Verdauungsstörungen bis hin zu Verschluß kommen kann. Möchtest Du aber nicht auf solchen Sand oder Kies verzichten, dann achte unbedingt auf eine gute Qualität und wasche den Bodengrund nur mit kaltem bis handwarmen Wasser aus.

Weiterhin gibt es im Fachhandel auch Kiessorten, welche kleine Muschelschalen beinhalten, die wir ebenfalls nicht (mehr) verwenden, denn bei solchen hatten wir früher schon mal das Problem, dass sie das Wasser gut aufgehärtet haben und gerade diese Muschelschalen sind teils wirklich messerscharf, woran selbst wir uns beim mulmen oder bei der Pflanzenpege desöfteren die Fingerkuppen verletzt hatten.

Treten dennoch einmal Entzündungen an den Barteln auf, so bitte unbedingt nach der Ursache suchen und diese beheben, dann wachsen die Barteln normalerweise auch langsam wieder nach. Wir empfehlen zudem die Wasserwechselintervalle zu verkürzen und gerne auch mehr als 50% zu wechseln – immer schön langsam mit an Wasserwerte und Temperatur angepasstem Wasser durchführen.

Naturprodukte wie Erlenzapfen (http://aquabits.de/alnus-glutinosa/), Seemandelbaumblätter (http://aquabits.de/terminalia-catappa/), Walnußlaub (grün) und Bananenbaumblätter (http://aquabits.de/musa-sp-var-sapientum-%c2%b7-bananenbaumblaetter/) bzw. ein Sud daraus können weiterhin sehr hilfreich sein, da diese Dinge sich sehr positiv im Kampf gegen bakterielle Infektionen und Verpilzungen auswirken. Da jedes Aquarium anders ist und falls Du Dir nicht sicher sein solltest, was die Dosierung betrifft, so halte bitte stets Rücksprache mit erfahrenen Aquarianern, nicht dass es durch Überdosierung oder aufgrund von Wechselwirkungen weitere Probleme gibt. Danke

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