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Saug- und Kiemenwürmer bei Garnelen

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Wenn die Rede von Saugwürmern und Kiemenwürmern bei Garnelen ist, handelt es sich in der Regel um bis zu 2 mm lange Strudelwürmer aus der Familie der Scutariellidae.

Wie mit einer Art Saugnapf heften sich diese milchigweißen Würmer meist am Rostrum zwischen den Antennen der Garnelen, also vorne am Kopf, fest und sind zudem auch sehr oft innen im Kiemenbereich zu nden.

Die Garnelen werden nicht unmittelbar von den Würmern geschädigt, doch können sie geschwächt werden, besonders wenn der Befall recht stark ist, was dann zu weiteren Krankheiten oder gar Ausfällen führen kann, wenn gewisse Faktoren zusammentreffen. Aus diesem Grunde ist es durchaus ratsam gegen Saug- und Kiemenwürmer anzugehen.

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Noch mehr und vorallem zum Teil sehr hochauösende Fotos, lassen sich im Netz nden Im unten gezeigten Video siehst Du die Würmer im Kiemenbereich einer Garnele und auch wie sie sich innerhalb bewegen… Nachfolgend möchten wir unsere Erfahrung mit Saugwürmern schildern…

Über die ganzen Jahre hinweg hatten wir noch kein Vergnügen mit ihnen, bis wir im Juli 2015 zum ersten Mal welche in einem Aquarium entdeckten. Da wir von Saugwürmern schon oft gelesen hatten und daher wussten wie sie aussehen und wie sie sich bewegen, war sofort klar womit wir es zu tun hatten.

Daraufhin besorgten wir uns das Mittel Panacur in 10%iger üssiger Form, welches bei Tierärzten erhältlich ist.

Vor Behandlungsbeginn führten wir einen großen Wasserwechsel von etwa 80% durch und dosierten dann 0,1 ml pro 10 Liter Aquarienwasser direkt in die Filterströmung, damit sich das Mittel möglichst gleichmäßig verteilt. Den Bodengrund haben wir dabei stellenweise mit einem Schaschlikstäbchen durchstochert, so dass auch dort das Panacur gut verteilt wird, denn sicher ist sicher.

Nach drei Tagen konnten wir beobachten, dass die Kiemenwürmer schon deutlich weniger geworden waren und zwischen den Antennen am Rostrum konnten wir gar keine Saugwürmer mehr nden. Nachdem das Mittel nun fünf Tage gewirkt hatte, führten wir einen Wasserwechsel von rund 90% durch und saugten auch den Bodengrund so gut es ging mit ab. Natürlich achteten wir, wie sonst auch, sehr gut darauf, dass das Frischwasser in Härte, pH Wert und Temperatur in etwa dem Beckenwasser entsprach und führten den Wasseraustausch schön langsam durch.

Zwei Tage später begannen wir eine Nachbehandlung genau wie zuvor. Also wieder 0,1 ml Panacur pro 10 Liter, fünf Tage wirken lassen und anschließend ein großer Wasserwechsel, um eventuell vorhandene Eikokons bzw. die daraus frisch geschlüpften Würmer auch noch zu erwischen. Da keine weiteren Saugwürmer mehr auftauchten, war die Behandlung damit abgeschlossen. In sehr hartnäckigen Fällen, kann es aber auch notwendig sein, eine dritte Behandlung durchzuführen oder gegebenenfalls auf ein anderes Mittel zurückzugreifen, falls sich Resistenzen gebildet haben. Dazu empfehlen wir aber unbedingt vorab Rücksprache mit einem Tierarzt und gerne noch mit weiteren, erfahrenen Aquarianern zu halten!

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Im übrigen haben wir während dieser Zeit das Futter für die Garnelen mit Propolis (https://de.wikipedia.org/wiki/Propolis) versetzt, einem natürlichen Stoff, welcher die Abwehrkräfte stärken und gegen Krankheiten vorbeugen soll.

Ob es in unserem Fall auch tatsächlich etwas gebracht hat, können wir natürlich nicht sagen, aber da wir das Propolis Spray von Aqua Tropica eh hier hatten, dachten wir, dass es jedenfalls nicht schaden würde.

Ein paar Hinweis noch…

Bevor eine Behandlung – egal gegen was – durchgeführt wird, achte bitte darauf, dass eine sichere Diagnose vorliegt, nicht dass es nach hinten los geht und informiere Dich selbständig über eventuelle Neben- oder Wechselwirkungen, da jedes Aquarium anders ist und auch nicht jedes Mittel für jede Tierart verträglich ist – so wie diverse Schnecken wie Clithon, Neritina, Vittina, Paludomus und weitere eine Behandlung mit Panacur nicht überstehen.

Viele Medikamente zehren zudem auch sehr viel Sauerstoff, so dass es notwendig sein kann, für eine gesonderte Sauerstoffzufuhr zu sorgen und ebenso schädigen manche Mittel die nützliche Begleitfauna sowie die nitrizierenden Bakterien, wodurch es zu vorübergehenden Nitritpeaks (http://aquabits.de/no2-nitrit/) kommen kann. Sollte sich der Besatz irgendwie ungewöhnlich verhalten, dann ist es ratsam, die Behandlung abzubrechen und je nach Bedarf einen oder mehrere große Wasserwechsel durchzuführen. Im Zweifel frage beim Hersteller des Medikaments oder bei einem Tierarzt nach, wie Du vorgehen sollst.

Eine Garantie auf eine problemlose, erfolgreiche Behandlung können wir natürlich nicht geben – da muß jeder für sich selbst entscheiden und entsprechend das Risiko eingehen.

Danke

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