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Vogelmineralien, Kalksteine und Sepia im Aquarium

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Vogelmineralien, Kalksteine und Sepiaschalen im Aquarium vorallem bei verschiedenen Garnelen und Krebsen für einen kräftigen Panzeraufbau einzusetzen, sowie bei Schnecken, um poröse, brüchige Gehäuse vorzubeugen, werden immer wieder empfohlen.

 Vor vielen Jahren war es ganz normal sowas einzusetzen, da es im Aquaristikbereich kaum entsprechende Produkte gab und konnte, teils mit gewissen Vorbehandlungen, oftmals auch problemlos gemacht werden. Inzwischen ist der Markt jener Vogelpräparate gewachsen und so gibt es sehr viele Produkte, die wir nicht mal unseren Vögeln geben würden, da sie ungünstige Bindemittel aufweisen und andere dagegen sind mit entsprechenden Zusätzen so an den Vogelorganismus angepasst worden, dass sie dann ebenfalls im Aquarium nicht ohne Risiken eingesetzt werden können.

Woraus solche Mineralien und Kalkzusätze unter anderem bestehen und warum wir sie nicht unbedingt empfehlen würden, darauf möchten wir im nachfolgenden Bericht ein wenig eingehen…

Schulp / Sepiaschalen im Aquarium

Beim Schulp ist es erstmal wichtig zu wissen, dass es sich dabei um einen Teil des Innenskeletts von Sepien (sie zählen zu den zehnarmigen Tintenschen) handelt – daher auch meist die Bezeichnung Sepiaschale. Diese Schalen fallen bei der Tintensch-Verarbeitung an und sie sind auch häug an Stränden zu nden, wo sie als Treibgut verendeter Sepien angespült wurden. So wird verständlich, dass Sepiaschalen einen durchaus hohen Salzgehalt aufweisen – weshalb sie auch bei Vögeln nicht gänzlich unumstritten sind. Sicherlich könnte man die Schalen vorher ausgiebig wässern, doch ein gewisser Salzgehalt bleibt dennoch vorhanden.

Zudem weisen Sepiaschalen noch weitere natürliche Bestandteile auf und viele der beim Vogelzubehör erhältlichen Produkte werden nicht selten mit extra Zusätzen behandelt, um sie für die Vögel wertvoller und ansprechender zu machen. So können die Schalen neben reichlich Magnesium und Kalzium (weswegen sie eben gerne empfohlen werden) sowie Natrium auch mehr oder weniger Phosphor, Jod, Kupfer, Zink und sogar Chrom aufweisen. Viele Hersteller versehen sie manchmal auch noch mit Farb- und Geschmacksstoffen.

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Kalk- und Mineralsteine

Kalk- und Mineralsteine sowie weitere Produkte, die eine Versorgung der Vögel mit Kalk, Kalzium und allgemein mit Mineralien und Spurenelemente gewährleisten sollen, gibt es wie Sand am Meer. Doch wie eingangs schon erwähnt, würden wir unseren Vögeln nicht jeden x-beliebigen Stein, Bruch oder jedes Pulverchen anbieten. Grund dafür ist, dass vieles mit billigen Bindemitteln und Füllstoffen versehen ist, sowie sogenannte Absorbantien beinhalten, welche dem Körper zwar Toxine und Gase im Magen und Körper entziehen sollen, unweigerlich aber auch Vitamine und andere wichtige Nährstoffe.

So ndet man in etlichen Mineralsteinen nicht nur wichtigen Kalk, sondern durchaus auch Bentonit, Gips, Lehm, Löß, Heilerde, Kreide, Holzkohle und Gelantine. Zudem laut Herstellerangaben je nach Produkt sogar oft noch schwefelhaltiges Epsom Salz, mit Anisöl angereicherten Vogelsand, Kartoffelstärke, Milch- und Molkereierzeugnisse, Getreide, nicht näher denierte panzliche Nebenerzeugnisse bis hin zu Farb- und Geschmacksstoffe und nicht zu verachten, dass auch hohe Natrium-, Nitrat-, Phosphor- und Kupferwerte etc. vorliegen können.

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Bei anderen Mineralsteinen, welche je nach Produkt lediglich aus Austerngrit, Muschelschalen, Meereskorallen, Magenkiesel, Rotstein, Silikatsteine, Seetang und dergleichen bestehen, kann es passieren, dass sie bei Kontakt mit Wasser zerfallen, weil eben die Bindestoffe fehlen und nicht immer werden sie aufgrund ihrer Struktur von den Aquarienbewohnern angenommen. Dazu weisen auch diese Jod, Natrium, Phophor und so weiter auf, in einem Verhältnis, welches eben auf den Vogelorganismus abgestimmt ist – für Aquarien kann das aber auch wieder zuviel oder gar ungeeignet sein.

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Vogelsand im Aquarium

Das Thema Vogelsand im Aquarium kommt auch immer wieder auf, weshalb wir es hier kurz anschneiden möchten. Vogel- oder Mineralsand besteht in der Regel aus Quarzsand und / oder marinem Muschelsand. Je nach Art können noch Jurakalcit, Magenkiesel, Austerngrit, Austernschalen und sonstigen Schalen, Rotstein und Holzkohle untergemischt sein sowie oftmals noch zusätzliche Mineralien und Spurenelemente wie Jod, Kupfer, Phosphor.

Sehr viele Sorten sind mit Anis und anderen ätherischen Ölen versehen, damit sie „gut“ riechen und damit sich möglichst keine schädlichen Keime bilden können. Daher ist Vogelsand für die Aquaristik absolut ungeeignet!

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Fazit zu Vogelmineralien, Kalksteine und Sepia im Aquarium

Für uns sind Sepiaschalen, Kalksteine und weitere Mineralienprodukte aus der Vogelabteilung daher nicht wirklich was, was man im Süßwasseraquarium einsetzen sollte, zumindest wird man davon nichts in unseren Becken nden, denn die Zusammensetzungen passen hierfür unserer Ansicht nach einfach nicht und können enormen Schaden am Besatz anrichten – selbst wenn nicht gleich etwas passieren sollte, so sind mögliche Spät- oder Folgeschäden absolut nicht absehbar und auch vermehrter Algenwuchs kann durchaus auftreten. Dazu können solche Schalen, Steine und Pulver je nach verabreichter Menge das Wasser sehr stark aufhärten.

Wenn es auch hundert mal gut gehen sollte, passiert aber nur einmal was, dann kann man das nicht mehr rückgängig machen und man hat eine Menge Arbeit, Streß und womöglich entsprechenden Geldaufwand, um das Aquarium aus einem lebensfeindlichen Zustand herauszubringen. Daher entweder vorher ganz genau die Inhaltsstoffe unter die Lupe nehmen oder lieber gleich für Aquarien und deren Bewohner auf spezielle qualitativ hochwertige Produkte aus dem Aquaristikfachhandel zurückgreifen. Alternativ kann man sich sein (Zusatz-)Futter und seine Wasserzusätze mit einzelnen Zutaten selber mischen und weiß dann sicher, was wie darin verarbeitet wurde.

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