Algen sind in so gut wie jedem Aquarium vorhanden und viele von ihnen sind sehr nützlich und hübsch anzuschauen, weshalb sie unserer Meinung nach schon eine gewisse Daseinsberechtigung haben – wir wollen ja kein steriles Aquarium haben, sondern ein Biotop wo sich Pflanzen und Tiere wohl fühlen, damit sie ein möglichst langes und gesundes Leben führen können. Und das bringt uns zu folgendem Bericht…
Bernd Kaufmann von Aquamax.de (http://www.aquamax.de) ist in der Aquaristikszene sehr geschätzt. Viele kennen ihn vermutlich bereits von diversen Aquaristikvorträgen. Bernd besitzt ein unglaubliches Wissen rund um Aquaristik und Natur – ein Schwerpunkt dabei sind Algen und über die hat er auf seiner Webseite (http://www.aquamax.de/) auch so einiges geschrieben. Neben den Algenarten berichtet er davon, wie man sie sich einhandelt bzw. was deren Ursachen sind, wie man sie erfolgreich bekämpfen kann und er zeigt auch viele unglaublich tolle Aufnahmen.
Dazu bietet er auch die Möglichkeit, Algen mit professionellen Mitteln zu bestimmen, wenn man ihm Proben davon zuschickt (Algenversand (http://aquamax.de/index.php/algenversand.html)) und da wir in ein paar Aquarien Algen haben, dachten wir, dass wir das einfach mal wahr nehmen. Die meisten davon stören uns nicht – ganz im Gegenteil, aber ein paar sind doch ein wenig lästig und es kann ja nicht schaden, wenn man mal ganz genau weiß, was man da so im Aquarium hat. Also kontaktierten wir Bernd und fragten ihn, ob er uns mal ein paar untersuchen könnte und wann es ihm am besten passen würde. Alles abgeklärt und so zupften wir eißig Algen aus unseren Becken, welche fein säuberlich in beschriftete Zip-Beutel gepackt wurden und anschließend per Briefsendung auf die Reise gingen.
Ein paar Tage später bekamen wir auch schon das Ergebnis, welches wie folgt aussieht:
- 30 Liter Aquarium › Compsopogon · Bartalge
Eine sehr lästige Alge, welche wir bereits vermuteten und ihr jetzt mal gezielt den Kampf ansagen.
- 60 Liter Aquarium › Cladophora und div. Diatomeen Algen (Kieselalgen)
Die beiden Algensorten stören uns überhaupt nicht. Die Cladophora sieht ja sogar sehr schön aus und die Garnelen weiden sie stets eißig ab. Die Diatomeen sind für einige Aquarienbewohner ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und stören uns somit auch nicht, zumal sie für uns optisch nicht mal sichtbar sind
- 60 Liter Aquarium › Cladophora und Phormidium (Blaualge)
Auch hier vermuteten wir schon die Cladophora und darf ebenfalls gerne bleiben. Von der Blaualge Phormidium waren wir wirklich überrascht, da sie nicht wirklich aufgefallen war und werden uns über sie mal genauer einlesen.
- 125 Liter Aquarium › Oedogonium (Kappenalge)
Hier lagen wir mit unserer Vermutung völlig daneben, nden sie aber sehr interessant und da sie
nur an einem Fleck vorkommt, dort auch nicht zu stark wuchert, darf sie gerne bleiben.
- 125 Liter Aquarium › Audouinella rot (Pinselalge)
Die Pinselalge dachten wir uns schon und werden gegen sie auch etwas unternehmen, denn auch wenn sie aktuell nur vereinzelt an den Sagittaria (Pfeilkraut) Pflanzen vorkommt, so kann sie sich doch recht schnell ausbereiten und hält sich oft auch recht hartnäckig.
- 240 Liter Aquarium › Audouinella grün (Pinselalge)
Mit dieser schlagen wir uns schon ein Weilchen rum. Innerhalb kurzer Zeit überwucherte sie den gesamten Bolbitis- und Anubiasbestand, welcher etwa 1/3 der gesamten Bepanzung ausmacht. Wie eben schon erwähnt, breiten sich Pinselalgen ja sehr schnell aus und halten sich recht hartnäckig. Seit wir uns dem Nährstoffgleichgewicht jedoch wieder etwas nähern, geht sie auch schon langsam zurück und denken, dass sie sich (hoffentlich) bald aus dem Aquarium verabschieden wird.
Zusammenfassend:
Die meisten Algenarten dachten wir uns schon, bei der Oedogonium lagen wir völlig daneben und von den Diatomeen und der Phormidium waren wir recht überrascht, da diese nicht wirklich sichtbar waren und nur per Zufall beim abzupfen der Cladophora Algen mit in die Beutel wanderten. Unserer Meinung nach schadet es also auf keinem Fall, wenn man mal seine Algen professionell bestimmen lässt, denn selbst wenn man schon Jahre dabei ist, kann man ja immer noch einiges dazu lernen und wie man sieht, benden sich manchmal auch Algen im Aquarium, mit denen man nicht unbedingt rechnet, da sie mit bloßem Auge nicht auffallen.
So wissen wir nun 100%ig bescheid und können gezielt gegen die Bart- und Pinselalgen vorgehen. Über jene Blaualge werden wir uns noch ausgiebig informieren und sehen, woher sie kommt und ob wir etwas dagegen unternehmen (sollen) oder nicht. Die Cladophora (http://aquabits.de/gruenalgen-astalgecladophora/), Diatomeen und Oedogonium dürfen gerne bleiben, denn sie sind ja nicht schädlich, recht hübsch anzusehen und die Garnelen sowie manche Fische „freuen“ sich über ihre Anwesenheit.