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Sommer, Sonne und Hitze

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Sommer – pralle Sonne und unerträgliche Hitze. Das schafft nicht nur uns Menschen, sondern auch unsere Lieblinge. Jeden Sommer leiden viele Tiere und etliche müssen unnötigerweise ihr Leben lassen, nur weil manche nicht aufmerksam genug sind.

Daher bitte…

  • keine Tiere in der prallen Sonne sitzen lassen
  • Unterstände und kühlere Zonen schaffen
  • keine Kägtiere am offenen Fenster stehen lassen
  • Rolläden rechtzeitig schließen
  • Gassi-, Spiel-, Freiug- und Freilaufzeiten auf die kühleren Tagestemperaturen verlegen und keinen zwingen wenn er nicht mag
  • mit den Tieren nicht auf heißem Asphalt oder Sand gehen
  • keine Tiere im Auto belassen, selbst dann nicht wenn es nur ein paar Minuten wären, das Fenster leicht geöffnet ist und das Auto im Schatten steht
  • wenn möglich gleich gar keine Tiere im Auto mitnehmen
  • ständig frisches, sauberes Wasser zur Verfügung stellen
  • Badeschalen oder Planschbecken für die aufstellen, die sowas annehmen
  • beim Futter nur soviel auf einmal geben wie in kurzer Zeit gefressen wird, damit nichts verdirbt und möglichst leichte Kost anbieten
  • Käge, Toiletten und Ausläufe stets sauber halten

Erinnert euch einfach mal nur selbst daran, wie es ist, wenn man in ein geparktes Auto einsteigt oder wie schlimm es ist, wenn man nur paar Handgriffe erledigt oder mal in die Sonne muß – auch denkt daran, dass nicht jeder Mensch und jedes Tier Sonne und Hitze gleich gut abkönnen.

Wie wir damit umgehen…

Gelüftet wird in der Früh solange bis die Temperatur anzusteigen beginnt und Abends erst wieder wenn es etwas abgekühlt hat. In der Zwischenzeit sind alle Rolläden unten und in den wichtigsten Räumen laufen Ventilatoren. Somit stehen die Käge / Volieren nicht in der Sonne am Fenster, werden auch durch die drückend warme Luft nicht beeinträchtigt und wir achten darauf, dass die Ventilatoren nicht zu den Tieren hinblasen.

Unsere Meerschweinchen und Sittiche bekommen mehrmals täglich frisches aber nicht zu kaltes Wasser, die Vögel zusätzlich noch eine große, ache Badeschale. Gefüttert wird Vormittags und Abends abwechselnd verschiedene Körner, Kräuter, Blüten und Blätter sowie Grassamen für die Vögel und viel Heu für die Meeris. Dazu frische Sachen wie Salate, Karotten, Äpfel und dergleichen, in der Menge wie die Tiere gewöhnt sind und in kürzester Zeit fressen, damit es keinen Durchfall gibt und die Sachen nicht verderben.

Spiel- und Freilauf- bzw. Freiugzeiten werden auf die kühleren Tagestemperaturen verlegt und auch da dann etwas weniger als sonst, damit die Tiere ebenfalls etwas Ruhe nden können, wenn es schon nicht mehr ganz so warm ist. Wer nicht rumtoben möchte, wird auch nicht gezwungen, denn sie müssen es ja wissen.

Bei den Aquarien kommt es zuerst mal darauf an, welcher Besatz darin ist, also mit welchen Temperaturen dieser klar kommt. Viele vertragen vorübergehend höhere Temperaturen sehr gut solange die Sauerstoffsättigung gewahrt bleibt, andere dagegen bevorzugen oder brauchen es sogar kühler.

In den Becken wo es zu warm wird, öffnen wir die Abdeckungen und dort wo Fluchtgefahr besteht, spannen wir noch etwas Fliegengitter darüber oder basteln uns aus Volierendraht eine luftige Abdeckung, damit sich keiner aus dem Staub machen kann. Gefüttert wird hier so gut wie gar nicht – mit Ausnahme vom Nachwuchs sowie bei kranken und älteren Tieren, um das Wasser nicht zu stark zu belasten und wenn dann gibt es hauptsächlich Lebendfutter, denn Lebendes nicht sofort gefressenes belastet das Wasser nicht. Gesunden, kräftigen Fischen und Co. macht es nichts aus, wenn mal ein paar Tage nicht oder nur sehr wenig gefüttert wird, zumal im Aquarium in der Regel auch genügend Aufwuchs sowie Kleinstlebewesen vorhanden sind.

Auf Laub, Erlenzapfen, Carbodünger (Kohlenstoffdünger) und Co. verzichten wir soweit es geht bzw. nehmen nur soviel wie unbedingt notwendig ist, wobei wir letzteren eh längst verbannt haben. Zudem achten wir darauf, dass die Filter nicht zu stark zugesetzt sind, denn das kann enorm Sauerstoff zehren. Grund dafür ist, dass die Nitrikation gestört werden könnte sowie da mit steigender Temperatur der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt und die Fische, Garnelen, Schnecken etc. bis hin zu den Kleinstlebewesen und Bakterien auch Sauerstoff veratmen, was sonst nur noch stärker belasten würde.

Weiterhin stellen wir die Filterausläufe so ein, dass die Wasseroberäche möglichst gut bewegt wird. Das fördert den Gasaustausch und kühlt auch ein klein wenig durch Verdunstung ab. Die Beleuchtungszeiten belassen wir so wie sie sind, denn wenn es dunkel ist, verbrauchen die Pflanzen Sauerstoff und geben CO2 ab, was sich sonst ebenfalls negativ auswirken könnte.

Große Wasserwechsel führen wir eh immer regelmäßig durch, doch wenn es sehr heiß ist, werden zusätzliche gemacht, um unter anderem die Keimdichte möglichst gering zu halten. Dabei gehen wir sehr langsam vor und passen auf, dass das Wasser nicht mehr als 4-5°C maximal abgekühlt wird, um Temperaturschocks und Schockhäutungen bei Garnelen und Krebsen zu vermeiden. Dazu verwenden wir jedesmal Wasseraufbereiter, da gerade im Sommer immer wieder mal gechlort wird bzw. mit weiteren desinzierenden Stoffen die Rohre gespült werden, um Bakterien und Krankheitserreger im Trinkwasser zu vermeiden.

Empfehlenswert sind im übrigen auch noch sogenannte Oxydatoren sowie spezielle Aquarienlüfter, damit ein ausreichender Sauerstoffgehalt gewährleistet ist und durch den Lüfter per Verdunstung die Wassertemperatur ein wenig gesenkt werden kann. Bitte aber daran denken, verdunstetes Wasser nur mit Osmosewasser oder aquariengeeignetem destillierten Wasser aufzufüllen, um eine Aufhärtung zu vermeiden, da ja nur reines Wasser schwindet, die Salze jedoch vorhanden bleiben.

Viele verwenden auch eingefrorene Pet-Flaschen, Kühlakkus oder Eiswürfel. Hier sind wir jedoch sehr vorsichtig, denn im Aquarium angewendet kann das starke Temperaturunterschiede geben, Tiere könnten sich an den eisgekühlten Sachen verletzen und egal ob innen oder außen angewendet, kann es durchaus passieren, dass das Aquarium platzt.

Das jetzt mal im Groben. Sollten wir noch etwas vergessen haben, so werden wir es entsprechend ergänzen.

Bitte achtet gut auf euch und auf eure Schützlinge. Tauscht Erfahrungen aus, probiert was bei euch und je nach Tierart am besten bei Sonne und Wärme hilft und geht nicht unnötig Risiken ein, denn ein Leben ist schnell zerstört und kann nicht wiedergutgemacht werden. Wir empfehlen zudem sich ein paar Telefonnummern umliegender Tierärzte bereit zu halten, falls mal schnell Hilfe benötigt wird und beratschlagt euch wegen alten oder schwachen Tieren, wie vorzugehen ist und ob sie spezielle Zusatzbehandlungen benötigen.

Danke

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